Nein, das Golfen ist kein Breitensport geworden, aber die dynamischen Zuwächse dieser Sportart in den zurückliegenden Jahren lassen sehr deutlich ableiten, dass es auch keine unbedeutende Nischensportart mehr ist. Während Golfplätze mit Golfclub überall in Europa wie Pilze nach einem Sturzregen aus dem Boden schossen, verlor das Golfen auch nach und nach den märchenhaften Status einer Freizeitbeschäftigung nur für sehr reiche Zeitgenossen. Der relativ große Platzbedarf von einem Golfclub mit vereinseigener Anlage von, sagen wir 18-Loch Weltstandard, dämpfte auch den Trieb mancher Kommunen, etwas für die Golfer zu erschaffen. Ein Golfclub mit schöner Anlage, in einem akzeptablen Radius von den Wohnorten und Arbeitsstätten der Bevölkerungszentren garantierte, dass viele zum Golfen dorthinfuhren und spielten.

Trainingsanlagen der Golfclubs und Golf-Schulungszentren entstanden in kaum genutzten Landstrichen und belebten diese. Die Golfplatzdichte verdoppelte sich alle paar Jahre über einen Zeitraum und clevere Landgemeinden erkannten den Trend rechtzeitig. Mancherorts ist ein Anfangs überschaulicher Golfclub mit entsprechender Anlage zum Golfen in der Peripherie schnell angewachsen und heutzutage ein bekanntes Golfzentrum. Gelegenheiten zum Golfen nehmen Golfspieler auch dann wahr, wenn Anfahrtswege in Kauf genommen werden müssen. Spezielle Golf-Anfängerschulungen und Schnuppergolfen mancher Golfclubs führten dem Golfsport und natürlich auch den Golfclubs einen ständigen Nachschub an Neumitgliedern zu.